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Bericht WT vom 24.03.18
Europäisches Haus in Pappenheim: Betrieb soll weitergehen

Die Berichterstattung über die Weiterführung des Europäischen Hauses geht leider ziemlich an der Faktenlage vorbei. Hier werden mit abstrusen Rechenmodellen völlig irrelevante, eventuell künftig mögliche EU-Förderungen als Garant für die Fortsetzung in den Focus gerückt, die eigentliche Problematik wird allerdings kaum angesprochen. Die heißt einzig und allein: Welche Fördergelder hat die Stadt für das Haus erhalten, und welche wären ohne einen Weiterbetrieb gefährdet.

Hierfür galt es eine Lösung zu finden. Das wahre Damoklesschwert über dem Haus hängt nämlich an einer ganz anderen Stelle.

Zur genauen Darstellung der jetzt getroffenen Entscheidung ist eine klare Trennung der beiden Fördertöpfe für das Haus vorzunehmen. Der überaus gewichtigere in diesem Fall ist die Städtebauförderung, die mit knapp einer Million Euro das Projekt unterstützt hat. Die Stadt Pappenheim ist hierbei mit entsprechenden Auflagen zu einem nonprofitablen Betrieb des Hauses auf 25 Jahre gebunden. Das jetzt beschlossene, auf 10.000,- Euro pro Jahr etatisierte Minimalkonzept erfüllt voll und ganz die Anforderungen der Städtebauförderung und schließt somit eine drohende Rückzahlung dieser immens hohen Mittel aus.

Die zweite, die sog. LEADER-Förderung mit damals 60.000,- Euro für die Ausstattung, ist über einen Zeitraum von 12 Jahren an Projekte gebunden. Hier wurde festgelegt, weiterhin mögliche förderfähige Maßnahmen zu verfolgen und zu beantragen. Unabhängig von der Fördersumme soll dabei der Eigenanteil der Stadt auf 24.000,- Euro Gesamtkosten jährlich für das Haus gedeckelt werden.

Sollte keine förderfähige Maßnahme mehr zustande kommen, stünde maximal eine Teilrückzahlung der erhaltenen LEADER-Förderung an, die im Gegensatz zur Städtebauförderung noch im bezahlbaren Bereich liegen würde. Das davon unabhängige Minimalkonzept dagegen verhindert mit relativ geringem Aufwand definitiv einen möglichen Förderungsverlust im fast siebenstelligen Bereich.

Wo soll hier bitteschön der im Bericht angesprochene große Haken an dem Minimalkonzept sein?

Claus Dietz, Pappenheim

2.  Bürgermeister